Jakobikirche Oelsnitz - Nordturm
von Tilo Kirchhoff, 07.09.2023
Wer kennt sie nicht, die beiden Türme der Jakobikirche in Oelsnitz. Schon von Weitem grüßen Sie. Sie prägen die Silhouette der Stadt. Sie sind uns vertraut. Sie gehören dazu. Wer nicht nur an der Kirche vorbei fährt, sondern in der Austellungskapelle die Bildergalerie anschaut, entdeckt die unterschiedlichsten Turmformen und Höhen. Die Oelsnitzer hatten durch die Jahrhunderte immer mit ihnen ihre Wirtschaft. Vor reichlich 140 Jahren, Oelsnitz stand gerade in der Blüte seiner wirtschaftlichen Kraft, holten sich die Oelsnitzer einen „Stararchitekten“ aus Dresden, der den beiden Türmen die heutige Form gab. Nein nicht ganz, zu seinem Konzept gehörten noch acht weitere kleine Filialtürme aus Sandstein. Die Turmstümpfe sieht man noch, wenn man auf dem Umgang steht.
Diese Türme wurden vor gut 100 Jahren zurückgebaut. Sie waren (und wären es auch heute noch) zwar gestalterisch wichtig, aber sie hielten den Wetterbedingungen in luftiger Höhe nicht stand.
Im Moment bricht Maßwerk, insbesondere in den Lanzettfenstern des Nordturmes, aus. Sturm, Wasser, Frost und Hitze arbeiten beharrlich an den Materialien. In diesen Tagen wird eine Notsicherung vorgenommen. Und es werden Überlegungen fortgesetzt, wie wir mit den Türmen umgehen. Eine Möglichkeit ist ein Rückbau, zum Beispiel bis auf die Höhe der Turmumgänge – der kostet zwar auch, aber er hat keine Folgekosten.
Gedanken dazu gab es schon in den 80er Jahren bei der letzten Instandsetzung des Nordturmes. Klar, diese Variante löst keine Begeisterungsstürme aus. Aber wenn's nicht anders geht? Dann müsste es eben doch sein.
Als in einem Gespräch diese Möglichkeit zur Sprache kam, fragte jemand zurück: „Das ist ein Scherz? Das meinen Sie nicht ernst?
Die Türme müssen bleiben. Die prägen das Stadtbild. Kommen Sie auf mich zu, ich unterstütze Sie mit ein paar 1000 Euro.“ Schon jetzt herzlichen Dank für dieses Angebot.
Letzteres ist tatsächlich die Alternative. Wenn alle, denen die Türme am Herzen liegen, ob sie nun unseren Glauben an Jesus Christus teilen oder nicht, sich ähnlich engagieren, können die Türme erhalten werden. Für diesen Fall werden wir Kosten schätzen, Fördermittelanträge stellen und am Ende ans Werk gehen. Ja, die beiden Türme haben das Potential, dass die Oelsnitzer und alle, denen dieser schöne Anblick wichtig ist, gemeinsam diese Aufgabe stemmen. Sie können zum Symbol dafür werden, dass auch heute noch große Herausforderungen trotz unterschiedlichster Positionen und Überzeugungen gemeinsam gemeistert werden können.
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